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Der schlechte Ruf von Voodoo

Rituale

Artikel vom 14.09.2022

Rituale
© Malchus Kern/shutterstock.com

Der schlechte Ruf von Voodoo

Voodoo wird leider immer noch mit schwarzer Magie, Menschenopfern und sogar Kannibalismus in Verbindung gebracht.

Diese kleine Religion hat einen großen kulturellen Einfluss und einen ausgesprochen finsteren Ruf. Feindselige Propaganda hat Voodoo in eine Form von Hexerei verwandelt. Bis heute sind die Menschen, die diese Religion praktizieren, immer noch gezwungen, mit einem anhaltenden Misstrauen gegenüber ihren Traditionen zu leben.

Ob gefürchtet oder verspottet, Voodoo weckt bei Außenstehenden fast immer eine Art morbide Neugier. Aber was steckt wirklich hinter Voodoo? Warum wird das so missverstanden?

Was ist Voodoo und woher kommt die Religion?

Entgegen der landläufigen Meinung ist Voodoo keine Form von Hexerei oder dämonischer Anbetung. Es ist eine aus Haiti stammende Volksreligion, die entstand, als Afrikaner gefangen genommen und in die Sklaverei gezwungen wurden. Dies führte dazu, dass ihre Kulturen und religiösen Überzeugungen mit dem Katholizismus kollidierten.

Die Entstehung von Voodoo liegt schätzungsweise 6000 Jahre zurück, und es ist eine der ältesten Traditionen der Welt.

Die moderne Form dieser alten afrikanischen Religion ist eine Mischung aus katholischen und afrikanischen magischen und religiösen Riten. Es gibt jedoch keine bestimmten Dogmen. Es kann sein, dass verschiedene benachbarte Voodoo-Tempel unterschiedliche Traditionen praktizieren.

Es gibt deutlich erkennbare christliche Elemente im Voodoo, einschließlich Gebete wie das Ave-Maria, der Taufe und der Verwendung von Kerzen. Manche identifizieren sich selbst als Katholiken, andere distanzieren sich von dieser Identifikation. Sie sind der Ansicht, dass die Bilder und Rituale eine bloße Fassade waren und sind, die die afrikanischen spirituellen Praktiken als katholische Riten tarnen.

Voodoo wurde vehement unterdrückt

Anfänglich wurden katholische Riten übernommen, um den rücksichtlosen Versuch der europäischen Kolonisten, alle Aspekte der afrikanischen Kultur zu unterdrücken. Dies waren die sogenannten heidnischen religiösen Überzeugungen. Besonders in Haiti und dem ganzen Atlantik entlang wurden versklavte Afrikaner gezwungen, unter gnadenlosen Bedingungen zu schuften. Sie hatten nichts mehr außer ihrem Glauben, an dem sie festhielten.

Sklaven mussten römisch-katholisch getauft werden und jede Ausübung ihrer Religion wurde verboten. Dieses Dekret wurde im Jahr 1685 durch den französischen König Ludwig XIV. erlassen.

Doch die Kolonisten wurden überlistet, indem katholische Praktiken nach außen hin integriert wurden, um diese Unterdrückung zu umgehen. Die versklavte Bevölkerung praktizierte unter dem Deckmantel der Anbetung katholischer Heiligenbilder ihre eigene Religion weiter aus. Aus diesem Grund wurden viele Loa mit bestimmten Heiligen gleichgesetzt.

Was versteht man unter Voodoo und was sind Loa?

Viele Elemente der afrikanischen Spiritualität existieren im modernen Voodoo, in den Praktiken des transzendentalen Trommelns und Tanzens. Vorfahren werden angebetet, Geister, die Loa genannt werden, werden beschworen.

Die Loa gelten als unsichtbare übernatürliche Wesen, die als Vermittler zwischen Menschen und dem höchsten Schöpfergott dienen. Sie sind von entscheidender Bedeutung für die Voodoo-Gläubigen. Sie rezitieren Gebete und bringen Opfer dar, um die Geister zu rufen und zu speisen. Sobald diese gerufen werden, wird getanzt, in der Hoffnung von einem Loa beritten oder besessen zu werden.

Dieser Tradition wird oft mit Argwohn begegnet, da die Besessenheit von Geistern, mit dem Teufel und Dämonen in Verbindung gebracht wird. Im Voodoo ist es eine Ehre, von einem Geist übernommen zu werden. Es ist das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen mit dem Göttlichen. Es wird angenommen, dass Geister auf diese Art kommunizieren können. Sie bieten dadurch Ihre Führung an und können so zu der Gemeinschaft sprechen. Viele Haitianer glauben, dass die Loa ihren Vorfahren geholfen haben, die Fesseln der Sklaverei ablegen zu können.

Der Aufstand der Sklaven

Die haitianische Revolution im Jahr 1791 war ein entscheidender Wendepunkt der Sklaverei, die Frankreich, eines der mächtigsten Imperien der Welt zurückschlug, nachdem die Kolonialregierung gestürzt wurde.

So wurde Haiti und die Haitianer als enorme Bedrohung für die koloniale Welt angesehen, besonders Voodoo, das damals einzigartig in Haiti war. Es wurde geglaubt, dass die Voodoo Religionsführer die Anstifter der Rebellion seien, die eine Gefahr mit ihren gefährlichen Geistern für andere darstellen könnten. So entwickelten sich Augenzeugenberichte, die fast ausschließlich sensationell, hochgradig rassistische Propaganda und Stereotypen beinhalteten.

Berichte über Gewalt, dämonische Rituale und blutige Opfer dienten dazu, die angebliche Barbarei von Menschen haitianischer/afrikanischer Abstammung in der weißen Vorstellung zu beweisen.

Voodoo in der heutigen Zeit

Meist wird Voodoo als Touristenattraktion genutzt. Es werden Voodoo-Puppen, die in Massenproduktion hergestellt werden, verkauft. Auch gesegnete Hühnerfüße oder Geistertouren werden angeboten. Meist werden diese von Menschen angeboten, die keine Verbindung zu der Religion haben.

Um die Vorurteile rund um Voodoo anzugehen, gibt es einige Institutionen auf der ganzen Welt. Sie versuchen, der Öffentlichkeit einen lehrreichen Einblick in die Geschichte der zutiefst missverstandenen Religion zu geben.

Das Interesse der spirituellen Praxis des Voodoo ist mittlerweile in der westlichen Welt gestiegen.

In der Religion wird an eine universelle Energie und an eine Seele geglaubt. Diese kann den Körper während des Träumens und während einer Geistbesessenheit verlassen. In einer Zeremonie, die von einem Priester oder einer Priesterin geleitet wird, wird diese Besessenheit als wertvolle spirituelle Erfahrung aus erster Hand und als Verbindung mit der Geisterwelt angesehen.

Angehörige der Voodoo-Religion und die Weltanschauung der Haitianer unterscheidet sich enorm von der westlichen Betrachtung. Denn die Loa bestimmen das Leben in einem erstaunlichen Maße. Es ist für das haitianische Volk so real wie der Ehegatte oder der Hund, dass Geister allgegenwärtig sind und sich immer direkt in ihrer Nähe befinden.

Genauso wie jede andere religiöse Praxis hat Voodoo große Vorteile. Die Rituale verstärken die Beziehungen zu den Vorfahren, zur Gemeinschaft und zur Welt.



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